02. September 2024
Bitte nicht füttern!
Was die Stadt unternimmt, um die Probleme durch Stadttauben einzudämmen - und was BürgerInnen selbst tun können
In den letzten Wochen sind bei der Stadtverwaltung immer wieder Hinweise und Beschwerden im Bezug auf die Tauben in der Innenstadt eingegangen.
Falsch verstandene Tierliebe
Bei unseren „Stadttauben“ handelt es sich im Grunde um entlaufene Haustiere, die sich im urbanen Umfeld heimisch fühlen und vermehren. Der Ursprung der Tauben liegt in Brieftauben und Zuchttauben, die in die Natur entlassen wurden bzw. ihren Besitzern entkommen sind.
Schaut man nun auf die aktuelle Situation, erklärt dies die enge Assoziation zum Menschen. Tauben finden in unseren Städten Lebensräume, die sowohl Nahrung als auch Nistplätze bieten. Eine Situation, wie man sie sich für andere bedrohte Arten wünscht, wird hier durch den Menschen mit verursacht. Auf der Speisekarte der Stadttauben stehen häufig Lebensmittelreste, die verloren oder schlecht entsorgt wurden.
Dass das gezielte Füttern von Tauben verboten ist, wird leider auch in Werne häufig ignoriert. Werden BürgerInnen auf dieses Fehlverhalten angesprochen, wird zum Teil Tierliebe als Argument in Feld geführt. Das Spannungsfeld zwischen Menschen und Tauben in der Innenstadt wird dadurch jedoch nicht kleiner sondern größer.
Tauben bewohnen gerne die Fenstersimse, Dachkanten und Bäume in der Innenstadt. Die Bürgerinnen spüren dies durch den reichhaltig anfallenden und herabfallenden Taubenkot. Dieser ist nicht nur akut unangenehm, sondern kann auch Gesundheitsrisiken mit sich bringen.
Team des Bauhofs entfernt Taubenkot
An diesem Punkt stellt sich die Frage, was die Stadt gegen die Tauben und die resultierenden Probleme unternehmen kann oder bereits unternimmt. Eine der wichtigsten Aufgaben kommt hierbei dem Kommunalbetrieb und seinem Baubetriebshof zu. Dessen MitarbeiterInnen reinigen regelmäßig die Bänke und Sitzgelegenheiten in der Innenstadt und entfernen im Zuge der Straßenreinigung Kot und Nahrungsreste. Hierbei muss man festhalten, dass die Einschränkung des Futterangebotes der effektivste und effizienteste Weg ist, gegen die Belastung durch Stadttauben vorzugehen.
Bitte halten Sie das Fütterungsverbot ein
In diesem Zusammenhang erwägt die Stadt ein Fütterungsverbort bzw. einen deutlichen Hinweis auf das Verbot. Im Laufe der letzten Tage sind weitere Vorschläge zum Umgang mit dem Taubenproblem an die Stadtverwaltung herangetragen worden:
- Das Bejagen der Tiere ist nicht ohne weiteres möglich. Tauben werden nicht vom Jagdgesetz erfasst und dürfen nicht erlegt werden. Eine Vergrämung kann beispielsweise durch den Einsatz von Raubvögeln erreicht werden.
- Die Gabe von Medikamenten, Stichwort „Die Pille für Tauben“, wird in einzelnen Städten praktiziert. Im Hinblick auf den Eintrag von Medikamenten in das Ökosystem, ist hier Vorsicht geboten.
- Taubenhäuser locken die Tauben erfolgreich und gezielt in begrenzte Bereiche der Innenstädte. Hierbei ist es durchaus beabsichtigt, dass die Tauben hier eine Brutstätte finden. Über die Entnahme von Eiern aus den Gelegen kann die Population eingedämmt werden.
Seitens der Stadtverwaltung werden Aufwand und Nutzen der Maßnahmen sehr genau abgewogen.
Momentan bleiben die regelmäßige Reinigung und die Bitte, das Fütterungsverbot zu beachten die besten Mittel, den Unmut über die ehemaligen Haustiere im Zaum zu halten.