10. Oktober 2024
Filmvorführung im Stadtmuseum
Der Dokumentarfilm "Unterm Hakenkreuz. Westfalen 1933-1945 im Amateurfilm" mit anschließendem Gespräch im Stadtmuseum Werne gibt Einblicke in das Alltagsleben der 1930er und 1940er Jahre
Die NS-Zeit in Amateurfilmen
Das Stadtmuseum will ein lebendiger Ort für Stadtkultur und Stadtgeschichte sein. Geschichte ist nicht einfach nur Vergangenheit, sie wird erzählt. Wie funktioniert diese Erzählung? Und welche Quellen und Medien kommen dabei zum Einsatz? Mit diesen Themen befasst sich jeden Monat eine neue Veranstaltung in der Reihe „Geschichte erzählen“. Am Donnerstag, 10. Oktober, 18:30 Uhr werden eines Vortrags die Filmbilder sprechen. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Unterm Hakenkreuz. Westfalen 1933-1945 im Amateurfilm“. In Anschluss findet eine Diskussion mit Sebastian Kuhlmann statt, der den Film im LWL-Medienzentrum wissenschaftlich begleitet und umgesetzt hat.
Zum Film
Zwei Jahre lang haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LWL-Medienzentrums intensiv in ihrem Filmarchiv recherchiert. Mehr als 200 private Filmdokumente wurden gesichtet, die Filmamateure aus ganz Westfalen-Lippe während der NS-Zeit gedreht hatten. Entstanden ist eine Filmdokumentation, die unmittelbare und bewegende Einblicke in die Alltagsgeschichte der NS-Zeit in Westfalen-Lippe eröffnet.
Rund 60 Filme sind in die rund 70-minütige Filmdokumentation „Unterm Hakenkreuz“ eingeflossen. „Bei der Recherche zeigten sich natürlich auch Leerstellen“, so Sebastian Kuhlmann, der als Wissenschaftlicher Volontär die Dokumentation inhaltlich umgesetzt hat. „Denn die private Filmkamera durfte nicht überall dabei sein und so wurden insbesondere die unzähligen Verbrechen des Regimes von Amateurfilmern fast nie festgehalten.“
Doch zu vielen anderen Fragestellungen können Amateurfilme Auskunft geben: Wie drang die NS-Diktatur so schnell bis ins letzte westfälische Dorf vor und warum konnten die Nationalsozialisten so ungefährdet zwölf Jahre regieren? Wie veränderten sich der Alltag und die Feiertage in der westfälischen Provinz? Wie wuchsen Kinder und Jugendliche in der Hitler-Diktatur auf? Und welche Auswirkungen hatte der Zweite Weltkrieg auf das Leben der Menschen im Sieger- und im Sauerland, im Ruhrgebiet, in Ostwestfalen und im Münsterland?
Wie bei allen Veranstaltungen der Reihe „Geschichte erzählen“ soll es dabei nicht nur um den Film selbst gehen, sondern auch um einen anschließenden Austausch. Deshalb wird Sebastian Kuhlmann vom LWL-Medienzentrum die Filmvorführung begleiten. Nach dem Film soll es wie immer im Anschluss noch Gelegenheit geben, sich über das Erfahrene im lockeren Gespräch auszutauschen.
Zur Veranstaltungsreihe
Wie entstehen Stadtkultur und unser städtisches Selbstbild, unsere „Identität“ als Ort? Von wem wird unsere Stadtgeschichte erzählt? Mit diesen Fragen soll sich jeden Monat ein neuer Vortrag beschäftigen. Die Veranstaltungsreihe findet in Zusammenarbeit mit der VHS Werne und dem Förderverein Stadtmuseum statt. Alle Termine sind im Online-Veranstaltungskalender der Stadt Werne und auf der Webpräsenz der VHS Werne einsehbar.
Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldungen nimmt das Stadtmuseum sowie die VHS Werne entgegen. Aber auch spontane Besucherinnen und Besucher sind willkommen.