MemoryLab - Eure Stadt, Eure Geschichte

Das MemoryLab ist ein Beteiligungsprojekt von Stadtmuseum Werne und Bürgerdialogmanagement. Ziel des Projekt ist es, die neueste Geschichte in die Dauerausstellung des Stadtmuseums zu integrieren. 

Die Zeit zwischen 1960 und 2020 wird in der Dauerausstellung des Stadtmuseums bisher nicht berücksichtigt. Diese Lücke soll nun geschlossen werden. Was hat Werne in den Jahrzehnten nach 1960 ausgemacht? Was veränderte sich? Wie wirkte es sich auf das Leben hier aus?

Natürlich könnten wir auch nur die Verwaltungsakten, Zeitungen aus dieser Zeit und offizielle Quellen anschauen. Aber um wirklich das Leben einzufangen, ist es doch viel sinnvoller, wenn wir diejenigen fragen, die tatsächlich dabei waren: Wer könnte besser über die letzten Jahrzehnte in Werne urteilen als die, die diese Jahre hier gelebt und gestaltet haben? Deshalb brauchen wir Ihre Erinnerungen und Ihre Geschichten! Nur so kann das Stadtmuseum tatsächlich auch Ihre Geschichte abbilden und überliefern!

Beim MemoryLab geht es darum, eine möglichst große Bandbreite an individuellen, aber auch kollektiven, Erinnerungen zu sammeln und aufzubereiten. Dabei sollen sowohl die "großen" wie auch "kleinen" Geschichten ihren Platz finden. 

• Wie erlebte Werne den Kalten Krieg, die Ölkrise der 1970er Jahre, die Wiedervereinigung, die Einführung des Internets? 
• Wie fühlte es sich an, als der Kreis Lüdinghausen aufgelöst wurde und Werne mit dem Kreis Unna plötzlich auf dem Papier nicht mehr Münsterland, sondern auch Ruhrgebiet wurde? 
• Wie wurde die Umstellung der Postleitzahl von 4712 auf 59368 aufgenommen? 
• Welche Erinnerungen gibt es an prominente Besuche, Stadtfeste, außergewöhnliche Events, aber auch an Unfälle, Stürme, Schneekatastrophen, Überschwemmungen oder Brände? 

Wir wollen das Lebensgefühl der Menschen einfangen. Dabei hat eine Friedensdemo genauso Platz wie Erinnerungen an legendäre Stammkneipen, Sportveranstaltungen oder besondere Sim-Jü-Besuche.

Um die Geschichten und Erinnerungen anschließend in die Dauerausstellung des Stadtmuseums integrieren zu können, suchen wir parallel auch nach Objekten, die als Exponate die Geschichte Wernes seit 1960 abbilden können.

Das MemoryLab verläuft in drei Projektphasen:

Phase 1: Sammelphase (März bis Juni 2025)

Wir sammeln Ihre Geschichten und Erinnerungen. Dabei bieten wir sowohl die Möglichkeit, online über das Portal "beteiligung.nrw" mitzumachen wie auch persönlich im Museum. 

Phase 2: Abstimmungsphase (Juli bis September 2025)

Alle eingegangenen Geschichten/Erinnerungen/Objekte werden auf der Plattform beteiligung.nrw.de präsentiert, mit der Möglichkeit, darüber abzustimmen, welche dieser Aspekte für die Stadtgeschichte besonders wichtig waren. So werden Sie nicht nur als „Stichwortgeber“ sondern auch als Auswählende in die Entstehung der Präsentation eingebunden. Zugleich können wir so ein Stimmungsbild erfassen, welche Themen später besonders prominent präsentiert werden müssen.

Phase 3: Umsetzungsphase (September bis November 2025)

Aus dem in Phase 1 zusammengetragenen und in Phase 2 ausgewählten Material kuratieren wir die Ausstellung und bereiten die Inhalte für die Präsentation auf.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich einzubringen. Dabei geht die Bandbreite "von - bis". Von schriftlichen Eingaben über kurze Themennennungen, reinen Objekteinreichungen bis hin zu Videointerviews wählen wir mit Ihnen gemeinsam die für Sie am besten passende Beteiligungsform aus. 

Wir bieten hierfür verschiedene Zugänge:

1. Online über das Portal Beteiligung.NRW. Hier können Sie direkt Text und Bilder eingeben. Von kurzen Stichworten bis zu zusammenhängenden längeren Erzählungen ist uns alles willkommen! 

2. Vor Ort im Museum bei den "Sammeltagen" (Termine s.u).

3. Bei individuellen Terminen. Kontaktieren Sie uns gern.

Viele haben etwas zu erzählen, aber nicht alle möchten auch im Rampenlicht stehen. Deshalb bieten wir die Möglichkeit, sowohl mit Namensnennung wie auch anonym am MemoryLab teilzunehmen. Das ist ganz allein Ihre Entscheidung.

Für alle, die nicht online teilnehmen möchten oder können, bieten wir auch die Möglichkeit, uns die Erinnerungen/Geschichten/Themen vor Ort mitzuteilen. An den "Sammeltagen" steht jeweils unser Museumsteam bereit, um schriftlich oder als Bild- oder Tonaufnahme Ihre Geschichte für das MemoryLab einzusammeln.

An folgenden Terminen finden Sammeltage im Museum statt:

Donnerstag, 20. März, 14 - 16 Uhr,
Donnerstag, 3. April, 17 - 19 Uhr,
Mittwoch, 16. April, 10 - 12 Uhr,
Dienstag, 29. April, 14 - 16 Uhr,
Mittwoch, 14. Mai, 17 - 19 Uhr,
Donnerstag, 5. Juni, 10 - 12 Uhr,
Dienstag, 17. Juni, 17 - 19 Uhr

Wir raten dazu, sich im Voraus für die Teilnahme an den jeweiligen Terminen anzumelden, um Wartezeiten zu vermeiden.

Alle eingehenden Themenvorschläge/Geschichten/Erinnerungen und Objekte werden auf der Plattform Beteiligung.NRW präsentiert. Dabei ist es, je nach Ihrem Wunsch, sowohl möglich, den/die Urheber:in zu nennen oder die Einreichung erfolgt anonym. Auf dieser Plattform werden die Themen in Projektphase 2 in Bezug auf ihre Repräsentanz für die Stadtgeschichte ausgewählt. 

Anschließend werden die ausgewählten Themen für die Präsentation im Museum aufbereitet. Weitere Themen sollen ggf. in einer virtuellen Ausstellung online präsentiert werden. 

Alle Einreichungen werden nach Projektabschluss archiviert. So entsteht ein "Oral History"-Archiv über die Geschichte Wernes im 20. und 21. Jahrhundert, das hoffentlich für zukünftige Generationen das Lebensgefühl in Werne in diesen Jahrzehnten konservieren kann. 

Wir freuen uns über alle, die teilnehmen möchte. Trotzdem bitten wir darum, für die Teilnahme am MemoryLab und insbesondere für die Abgabe von Objekten vorab einen Termin auszumachen oder zu den Sammeltagen zu kommen.

Wir bitten auch um Verständnis, dass wir nicht jedes Objekt annehmen können. Während Geschichten und Erinnerungen als immaterielle Güter kaum oder nur wenig Platz brauchen, müssen wir uns bei der gegenständlichen Sammlung aus Raumgründen stark begrenzen. Daher bitten wir von unvorangekündigten Abgaben von Gegenständen abzusehen. Dennoch freuen wir uns sehr über den Hinweis auf ein verfügbares Objekt, gerne auch über das Portal Beteiligung.NRW.

Planmäßig soll das Projekt im Spätherbst 2025 vorerst abgeschlossen sein. Dessen ungeachtet freuen wir uns auch danach noch über eine Erweiterung.

Zu diesem Zeitpunkt sollen die ausgewählten Themen in die Dauerausstellung eingebracht werden. Vitrinen dafür wurden dankenswerterweise vom Förderverein Stadtmuseum e.V. zur Verfügung gestellt. 

Je nach Umfang der gesammelten Ergebnisse soll parallel eine virtuelle Präsentation mit Interviews, Objekten und Geschichten online entstehen.