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Radfahren

Historie

Fahrräder auf dem Marktplatz in Werne

Der Werbeslogan „Tret de Pedale“ auf einem Prospekt zum Fahrradverleih vor 50 Jahren im Stadtarchiv erinnerte im Jubiläumsjahr „200 Jahre Fahrrad“ an den Beginn des Fahrradtourismus in Werne.

Im Mai 1967 wurde am Bahnhof in Werne die erste Fahrradstation eröffnet. Die Idee dazu stammte von dem 1903 im Altkreis Lippe geborenen Theo Breider – von 1952 bis 1964 Verkehrsdirektor der Vereinigung Münster-Münsterland und „Baumeister“ des Münsteraner Mühlenhofes. Das Münsterland entfaltete sich in seinen Dienstjahren in ein blühendes Pättkesland. Zur touristischen Umsetzung konnte Theo Breider 1965 die zu dieser Zeit in Münster ansässige Bundesdirektion gewinnen. 

Das Radwandern, auch überregional, zu Freizeitzwecken war in der Phase des Wiederaufbaus der Bundesrepublik offensichtlich durch eine Gruppe von Reisejournalisten aus elf verschiedenen Ländern, dem sogenannten Presse-Pättkes-Klub-Münster (PPKM) – 1951 gegründet von Theo Breider –, bekannt geworden und sollte insbesondere der Völkerverständigung dienen. 

Entspannt die Heimat auf dem Rad zu genießen, war in der Zeit des Wiederaufbaus, nach einem achtstündigen Arbeitstag an sechs Tagen in der Woche, unüblich. Nach der DGB-Kampagne „Samstags gehört Vati mir“ setzte sich die 5-Tage-Woche im Jahr 1965 durch. Die künftigen Pättkesradler hatten nun Zeit. 

Am 12. Mai 1967 standen in Werne am Bahnhof erstmals vier Fahrräder bereit. Die Stadt Werne zahlte dem Presse-Klub für ihre Anschaffung 150 DM. Für sechs Stunden oder auch einen Tag konnten die Räder gegen Gebühr ausgeliehen werden.