Wenn die Partnerstädte nicht zu uns kommen können und wir die Partnerstädte nicht besuchen kommen, holen wir die Partnerstädte digital zu uns.
Das Rathaus in Werne ist uns allen gut bekannt. Wir laufen oder fahren mehrmals die Woche daran vorbei.
Aber wie sieht das Rathaus in unserer französischen Partnerstadt Bailleul aus? Wie im polnischen Walcz?
Da momentan ein Besuch in den Partnerstädten nicht möglich ist und alle noch nicht genau sagen können, wann es wieder soweit ist, möchten wir die Sehenswürdigkeiten der Partnerstädte für die Bürgerinnen und Bürger nach Werne holen.
Im ersten Projektschritt werden die Rathäuser der Partnerstädte vorgestellt.
Neben Bildern der verschiedenen Rathäuser erfährt man auch etwas zur Geschichte der einzelnen Gebäude.
Und so einfach ist es: Flyer im Rathaus besorgen, QR-Code scannen und digital in die Partnerstädte reisen.
Vom 10. bis 13. Jahrhundert bildete sich eine neue Gesellschaftsschicht heraus: das Bürgertum. Diese Händler und Unternehmer (vorwiegend Tuchmacher in Bailleul) forderten das Recht auf Selbstverwaltung. So wurden in den Gemeinden, denen der Graf von Flandern die Stadtrechte zugesprochen hatte, Belfriede errichtet. Der Belfried von Bailleul diente in Kriegszeiten außerdem als Beobachtungsposten zur Überwachung von Stadt und Umgebung und war Zeuge der sich wiederholenden Brände und Wiederaufbauten. An diese Funktion erinnert heute die Wetterfahne Melusine, die hoch oben auf dem Belfried thronend über die Stadt wacht .Ende März 1918 riss eine deutsche Granate ein Loch in den Belfried und wenige Tage später zerstörten alliierte Batterien das ganze Gebäude, um deutsche Truppen zurückzuschlagen, die in die Stadt eingedrungen waren. Alleine die Mauern des heute denkmalgeschützten gotischen Saals aus dem 13. Jahrhundert blieben bestehen.
Nach dem Krieg wurde der Architekt Louis-Marie Cordonnier mit dem Wiederaufbau von Rathaus und Belfried beauftragt. Beide wurden 1932 eingeweiht und 2005 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Der Belfried von unten nach oben: Im Erdgeschoss der gotische Saal, auf der Höhe des Balkons das Büro des Bürgermeisters, darüber der Archivsaal, in dem früher die wertvollen Urkunden aufbewahrt wurden und schließlich, unter dem Wehrgang, die Uhren. Weiter oben das Glockenspiel mit seinen 35 Glocken, das jede Viertelstunde flämische Melodien spielt. Das bemerkenswerteste Element des Rathauses ist die Außentreppe mit der Loggia. Hier verkündeten die Vertreter des Magistrats Verordnungen oder wichtige Veranstaltungen. Etwas weiter oben in einer Nische steht die Statue von Notre-Dame de Foy, Beschützerin von Heim und Herd. Über der Ehrentreppe befindet sich ein großes Glasfenster, das zu Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden kann. Es zeigt die wirtschaftlichen Aktivitäten, die den Wohlstand der Stadt begründeten: Spitze, Töpferware, Leinenspinnerei, Wolltuchweberei sowie regionale Produkte wie Leinen, Weizen, Hopfen, Kartoffeln.
In 62 Metern Höhe wacht die Sirene Melusine über die Stadt und warnt sie vor Gefahren. Einer Legende aus der Region Poitou zufolge fiel Melusine als junges Mädchen einer Hexerei zum Opfer: Sie verwandelte sich jeden Samstag in ein Wesen halb Frau halb Schlange. Als ihr Ehemann eines Tages ihr Geheimnis entdeckte, schrie sie auf und verschwand. Seitdem kehrte sie bei drohendem Unglück als Geist in das Schloss ihres Mannes zurück, wandelte durch die Gräben und warnte ihn mit klagendem Geschrei vor der annähernden Gefahr.
Das Rathaus von Lytham St. Annes wurde 1896 im Southdown Hydro Hotel erbaut, einem von vier erstklassigen Hotels aus dem 19. Jahrhundert. Das erste, das gebaut wurde, war das St. Annes Hotel (1875), das Ende 1980 weitgehend abgerissen wurde. Das Grand Hotel von 1896 ist erhalten geblieben und steht unter Denkmalschutz. Das Imperial Hydro war das größte, wurde später in Majestic umbenannt und befand sich in Southdown. Es wurde Mitte 1970 abgerissen, aber die Buchstaben IH blieben an der Grenzmauer.
Die lokale Regierung in St. Annes begann 1878 mit der Einrichtung einer lokalen Behörde. Ein neuer Stadtrat von St. Annes wurde 1894 gegründet, und 1900 wurden dafür zweckgebundene Büros auf der Clifton Drive South gebaut.
Als der Stadtkern und die Gebiete Fairhaven und Ansdell ausgebaut wurden, wurden die Townships 1922 zum Stadtteil Lytham St. Annes zusammengelegt. Das vergrößerte Zugeständnis benötigte zusätzlichen Platz und wandelte den Southdown Hydro 1925 in das neue Rathaus um.
Ein mittelalterliches Rathaus mit den beachtlichen Abmessungen von 37 mal 14 Metern stand früher auf dem Marktplatz in Kyritz und nahm fast die gesamte Fläche der heutigen östlichen Markthälfte zwischen Eiche und Hamburger Straße ein.
Obwohl das Gebäude nach einem Brand um 1500 nicht mehr in der ursprünglichen Größe wiedererrichtet wurde, konnte die Stadt Mitte des 18. Jahrhunderts das immer noch stattliche Haus nicht unterhalten und es verfiel. Deshalb errichtete man auf dem Marktplatz in der Achse von Hamburger Straße - Schulstraße ein kleineres Rathaus von zehn mal zwölf Metern. 1825 wurde dieses Haus durch Brand zerstört. Danach zog das Rathaus in die Südostecke des Marktes.
Nach bereits 50 Jahren wurde dieser Bau zu klein. Unter Hinzunahme von weiteren Hausstellen errichtete man deshalb 1879 nach Entwürfen des damaligen Landesinspektors Langen das in Baustil und Material für die Region sehr ungewöhnliche Rathaus. Es ist ein kastellartiger Klinkerbau mit zinnenbekrönten Uhr- und Ecktürmchen. Der etwas trutzhaft wirkende Tudorstil fand in ganz Deutschland wenig Verbreitung. Es war auch das erste Gebäude, das in sichtbarem Ziegelmauerwerk in der Stadt errichtet wurde, wenn man von der Stadtmauer absieht. Die damaligen städtischen Bauherren wollten sich ganz offensichtlich ganz bewusst von der sonstigen Putz- und Fachwerkbebauung der Altstadt absetzen.
Vor 1945 befanden sich in dem Gebäude die Sparkasse, die Stadtpolizei und die Gefängniszellen. Der Keller des Rathauses diente in den Kriegsjahren auch als Luftschutzkeller.
In der Nacht vom 1. zum 2. Mai 1945 hissten Superintendent Fritz Leutke und weitere beherzte Bürger, wie Erich Friede, Adolf Selle und Otto Stier, auf dem Rathausturm die weiße Fahne und retteten Kyritz vor der Zerstörung. Ihnen zum Gedenken wurde 2006 eine Ehrentafel am Kyritzer Rathaus angebracht. Als am 2. Mai 1945 Truppen der Sowjetarmee die Stadt kampflos einnahmen, wurde im Rathaus die sowjetische Stadtkommandantur eingerichtet. Nach 1945 zog ins Rathaus das Kreisgericht, später das Amtsgericht ein und im oberen Stockwerk gab es einen Gerichtssaal. Außerdem hatten die Staatsanwaltschaft sowie das Kreissekretariat der Nationalen Front Räume im Rathaus. Auch die 1948 gegründete Stadtbibliothek wurde zunächst im Rathaus untergebracht.Viele wertvolle zeitgeschichtliche Dokumente wurden beim Rathausbrand von 1825 vernichtet, mit Ausnahme des Bassewitzschwertes, mit dem der Raubritter Bassewitz im Jahre 1411 hingerichtet wurde, sowie einer seltenen Kölnischen Bibel aus dem Jahre 1478. Bassewitzschwert und Bibel sind heute im Ratssaal ausgestellt.
1994 wurden in einem ersten Bauabschnitt die straßen- und marktseitige Fassade sowie Fenster, das Tor und die Eingangstür aufgearbeitet. Der im Jahr 2005 abgeschlossene Bauabschnitt umfasste die Sanierung des Daches, der hofseitigen Fassade sowie die Umgestaltung des Rathaushofes. Gleichzeitig wurde ein barrierefreier Zugang in das Rathaus geschaffen. Mit Sanierung und Umbau entstand das Bürgerbüro neu. In den Jahren 2011/12 wurde das Gebäudeinnere saniert. Derzeit wird ein Fahrstuhl eingebaut.
Das Walczer Rathaus wurde 1890 nach Entwürfen von Albert Schura (Lehrer an hiesiger Bauschule) errichtet.
Der Flügel an der Domanskistraβe kam 1937 hinzu. Die architektonische Ausschmückung vereint Elemente der Neurenalssance und des Neoklassizismus.
Der Bau wurde an der Vorderseite mit dem Zwiebelhelm-Türmchen und dem Anbringen des Entstehungsdatum abgeschlossen. Der wertvollste Ausstattungsteil ist die Aula, deren Decke aus hölzernen Balken besteht und Wandmalerei mit pflanzlichen Motiven zeigt.
Der Palazzo Comunale di Poggibonsi von 1862, ist der heutige Sitz des Rathauses.
Links auf dem Foto, neben dem heutigen Rathaus, sieht man die Reste des alten Rathauses, des Palazzo Pretorio (Ende 1200 - Anfang 1300).
Die digitale Reise hat im Sommer mit den Rathäusern der Partnerstädte begonnen. Nun möchten wir Ihnen gern die Museen der Partnerstädte vorstellen und so die Vorfreude auf die nächste Reise erhöhen.
Als eine Art Sammlerhaus wurde das Le musée Benoît-De-Puydt nach den Aufzeichnungen des Bailleul-Sammlers Benoît De Puydt geschaffen. Durch zahlreiche Schenkungen und Ankäufe bereichert, wuchs die Sammlung bis 1914 so weit, dass britische Soldaten, die während des Ersten Weltkriegs in der Stadt stationiert waren, das Museum als „kleines Cluny des Nordens“ qualifizierten. Die Bombenangriffe von 1918 und eine späte Räumung der Sammlungen verursachten schwere Verluste. Der Anteil der geretteten Werke wird heute auf 10 % geschätzt.
Um die verloren gegangenen Gemälde wieder zum Leben zu erwecken, stellt das Museum Benoît-De-Puydt heute deren 1881 vom damaligen Konservator sorgfältig verfassten Beschreibungen auf Tafeln mit den ursprünglichen Abmessungen der Werke aus. So ist es der Fantasie eines jede Einzelnen überlassen, sich diese „Geistergemälde“ vorzustellen.
Nach dem Bild der Stadt im neoflämischen Stil und im Geiste eines Sammlerhaus-Museums des 19. Jahrhunderts wurde das Haus wurde aufgebaut und restauriert. Seit seiner Wiedereröffnung im Jahr 1934 hat sich das Museum dem Ziel verschrieben, Teil der Dynamik einer leidenschaftlichen Sammlung verschiedener Kunstwerke zu werden. Die verschiedenen Kuratoren haben das Haus und seine reiche Geschichte im Laufe der Zeit bereichert.
In der englischen Partnerstadt Lytham St. Annes, die direkt am Meer gelegen ist, findet man zwei kleine Museen. Das eine Museum beschäftigt sich ausschließlich mit Windmühlen (Aufbau und Geschichte) und das andere Museum mit Rettungsbooten. Dort findet man die Konstruktionspläne der verschiedenen Modelle der Rettungsboote, die in Lytham St. Annes im Laufe der Zeit im Einsatz waren.
Im März 1911 meldete Oberförster Alfred Zimmermann ein Patent zur Vernichtung von Waldschädlingen „durch Besprengen der Bäume von oben, und zwar unter Verwendung eines Luftfahrzeuges” an. Er legte damit die Grundlagen für den Agrarflug.
Unser Verein möchte die Ideen von Alfred Zimmermann wahren und ehren, die Arbeit des Museums auf dem Flugplatz Heinrichsfelde und die Aufarbeitung der Historie des ehemaligen Agrarflugplatzes unterstützen sowie technische Geräte, Publikationen, Film- und Tonträger zum Agrarflug erfassen, aufbewahren und aufbereiten.
Der Förderverein Agrarflug Kyritz führt Bürger, Betriebe, Institutionen und Vereine mit Interesse an der Geschichte des Agrarflugs.
Durch die Aktivitäten unseres Vereins soll sich der Verkehrslandeplatz Kyritz-Heinrichsfelde zu einem touristischen Anziehungspunkt in der Region entwickeln.
Der Flugplatz Kyritz war ab 1957 ein bedeutender Standort des Agrarfluges in der DDR. Hier war zunächst der Wirtschaftsflug der Deutschen Lufthansa angesiedelt. Daraus wurde später der Betrieb Agrarflug der Interflug mit Flugzeugen der Typen L-60, AN-2, Z-37, M-18 sowie einem Hubschrauber KA-26 der in den damaligen Bezirken Potsdam, Schwerin, Frankfurt/Oder und Cottbus aviochemische Leistungen erbrachte. Begonnen hat alles mit Flugzeugen aus der damaligen „Tschechoslowakei CSR“ vom Typ L60, genannt Brigadier, die vom Flugplatz Kyritz aus erste Einsätze im Bereich Agrarflug erbrachten. Die Entwicklung des Agrarfluges in der DDR wurde nach 1971 (VIII Parteitag) gewaltig forciert, sodass Ende der 70er Jahre bis 1990 der Betriebsteil Kyritz als größter Betriebsteil für einen Bereich von der Ostsee bis hin zum Bezirk Dresden zuständig war. 125 Mitarbeiter waren hier beschäftigt und 85 Flugzeuge im Einsatz. Nach der Wende ab 1991 wurde das Ende des Agrarfluges durch die Umstrukturierung der Landwirtschaft eingeleitet.
Das Museum von Walcz wurde 1982 eröffnet. Es befindet sich in der Pocztowastraße 14 in einem klassischen Gebäude aus der Wende des 18. und 19. Jahrhunderts.
Zu den Ressourcen des Museums gehören Sammlungen, die die Vorgeschichte des Wałczer Landes, die Anfänge der Besiedlung, den Aufstieg und die Entwicklung der Städte und die politische und kulturelle Entwicklung vom 16. bis 18. Jahrhundert dokumentieren.
Weiterhin werden dort die Situation nach den Teilungen, der Zwischenkriegszeit, dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, dem Bau und dem Brechen der Pommerschen Mauer sowie dem Nachkriegsschicksal von Kombattanten, Siedlern und dem Wiederaufbau der Stadt vor der Zerstörung ausführlich veranschaulicht.
Das Museum der Region Wałcz organisiert zahlreiche Wechselausstellungen zu einem breiten Themenspektrum - historisch, ethnografisch, fotografisch, biografisch sowie die Darstellung der Kunst von vor langer Zeit und zeitgenössisch Kunst.
Seit über 20 Jahren wird jedes Jahr im Januar unter dem Namen "Salon doroczny" eine Überprüfung der Arbeit professioneller Wałczer Künstler durchgeführt.
Das Museum führt auch archäologische Forschungen durch, organisiert wissenschaftliche Konferenzen und zahlreiche Begleitveranstaltungen zu den Ausstellungen: Kampfshows, Festivals und Vorträge.
Die im Kellergewölbe statt findenden Kammerkonzerte haben in Walcz eine lange Tradition.
Zu dem Museum gehört auch die Freilichtbühne der Stadt Walcz, in der Festung Grupa Warowna Cegielnia.
Das Stadtmuseum in Poggibonsi beschäftigt sich mit der Geschichte und der Entwicklung der Stadt und der Region. Vom Mittelalter, das auch heute noch das Aussehen der Stadt bestimmt (Bau der Burgen und Schlösser) über die Jahrzehnte des Wiederaufbaus und die wirtschaftliche Entwicklung der Region.
Zudem widmet sich das Museum in der italienischen Partnerstadt ausführlich der menschlichen Evolution. Besondere Fundstücke, die bei Ausgrabungen in der Region entdeckt wurden, werden dort ausgestellt.
Stadt Werne
Konrad-Adenauer-Platz 1
59368 Werne
Telefon: 02389 71-1
Telefax: 02389 71-323
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