Grußwort des Bürgermeisters

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Jahr 2022 war wie kaum ein anderes in der jüngeren Vergangenheit geprägt von Ereignissen, die außergewöhnlich waren und unser Leben in besonderer Weise beeinflusst haben:

Ein von Hitze und Dürre geprägter Sommer, der schreckliche Ukrainekrieg mit vielen Flüchtlingen, die Energieknappheit, zahlreiche Corona- und andere Virusinfektionen, eine angespannte Lage in den Kliniken und die viele Menschen besonders hart treffende Inflation.

All das hat sich auch bei uns in Werne bemerkbar gemacht. Dabei sind private Haushalte und Unternehmen ebenso betroffen wie die Stadt. So muss für die Jahre 2023 - 2026 mit einem Gesamtdefizit von nahezu 20 Mio. € gerechnet werden. Weitere fast 30 Mio. € kommen hinzu als Folge der Corona-Pandemie und des Ukrainekriegs bzw. der Energiekrise.
Diese zusätzlichen Belastungen sind zunächst „isoliert“ und erst ab 2026 im Haushalt als Aufwendungen auszuweisen. Allein ca. 12,8 Mio. € hiervon entfallen auf erhöhte Energiekosten für unser Bad und die weiteren städtischen Gebäude.
Insgesamt wird sich somit die Finanzlage der Stadt, obwohl dies niemand in Werne zu vertreten hat, in Zukunft verschlechtern. Umso mehr müssen wir uns Gedanken machen, wie wir die daraus resultierenden Belastungen für nachfolgende Generationen in Grenzen halten können.

Glücklicherweise gab es trotz weiter auftretender Corona-Erkrankungen in vielen Bereichen wieder eine gewisse Normalität und die Menschen waren froh, bei Veranstaltungen wie Sim-Jü, dem Straßenfestival oder dem Weihnachtsmarkt wieder zusammenkommen zu dürfen.

Zu den positiven Ereignissen des vergangenen Jahres gehört auch die Fertigstellung des Kunstrasenplatzes im sanierten Sportzentrum Dahl, was viele Sporttreibende erfreut. Daneben können wir stolz sein auf die Neugestaltung des ersten Obergeschosses im Museum, wo dank der Initiative unserer Museumsleiterin und mit Hilfe von Landeszuschüssen eine völlig neue Konzeption umgesetzt werden konnte. Schade, dass uns Frau Dr. Döhrer angesichts einer neuen beruflichen Herausforderung im Frühjahr verlassen wird.

Nach der Verabschiedung des Klimaschutzkonzepts vor gut einem Jahr folgte im September das Mobilitätskonzept, wobei in sechs Handlungsfeldern etwa dreißig Maßnahmen und Projekte festgelegt worden sind, darunter die Reduzierung der Umweltbelastungen, die Verbesserung der Verkehrssicherheit und die Stärkung des sog. Umweltverbundes. Ich bin sicher: so werden wir Werne verkehrlich zukunftsfähig machen.

Beispielhaft sollen in enger und guter Zusammenarbeit mit dem Kreis Unna in den beiden nächsten Jahren die Straßen Ovelgönne und Penningrode sowie Teile der Selmer Landstraße neu geplant und komplett saniert werden.
Große Fortschritte hat es 2022 hinsichtlich der Nachnutzung des ehemaligen Zechengeländes gegeben. 1,5 Mio.€ Fördergelder wurden bereitgestellt, um die Machbarkeit und Planung einer innovativen Reaktivierung der Fläche darzulegen. Vorgesehen ist dabei die Kombination von wasserbaulicher Forschung und einer Freizeitnutzung als Surfpark. Nachdem die Regionalplanung für das Vorhaben grünes Licht gegeben hat, werden für 2023 Fördermittel für die Investition und die Bebauungsplanung angestrebt.

Bei diesem und bei weiteren großen Bauvorhaben ist die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger nicht zu unterschätzen. Um die Kommunikation mit allen Beteiligten in Zukunft zu verbessern, wird ab dem 1.2.2023 eine Bürgerdialogmanagerin neu eingestellt.

Sie wird auch weitere wichtige Bauvorhaben im nächsten Jahr kommunikativ begleiten: so etwa die Erweiterung der Wiehagenschule um einen fünften Zug sowie den Neubau einer Doppelturnhalle an der Klöcknerstraße. Dass der Bund diese Sportstätte mit 3, 06 Mio. € fördern will, ist eine überaus erfreuliche Nachricht, können doch auf diese Weise unter Berücksichtigung des Klimaschutzes zwei sanierungsbedürftige Turnhallen durch einen Neubau ersetzt werden.

All denjenigen, die sich im Jahr 2022 für unser Gemeinwohl eingesetzt haben, gilt mein besonderer Dank: bei der Bewältigung der Corona-Pandemie, bei der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen, durch Einsätze bei der Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen, in sozialen Einrichtungen, Krankenhäusern, Sportvereinen, Schulen sowie als ehrenamtlich Tätige in der Politik. Die auf diese Weise bezeugte Solidarität und Hilfsbereitschaft machen Mut und geben Zuversicht, dass wir auch die Herausforderungen des kommenden Jahres meistern werden.

Ich wünsche Ihnen für 2023 alles Gute, Glück und vor allem Gesundheit!

Ihr Lothar Christ